Die verstrickte Dienstagsfrage 33/2014

Ich habe mich dazu entschlossen, zum ersten Mal an der verstrickten Dienstagsfrage teilzunehmen. Wie der Name schon sagt kann man jeden Dienstag eine Frage auf dem Blog von das Wollschaf finden und diese dann in seinem Blog beantworten. Ich finde die Idee sehr charmant, da man so auch den Menschen hinter dem Blog ein wenig näher kennenlernen kann und man als Blogbetreiber immer mal wieder frische Ideen für seinen Blog bekommt.

Die heutige Frage von Antje (Sockentrolli) lautet:

Was tut Ihr, wenn die Schublade eurer gestrickten Fußwärmer rappelvoll ist, Ihr aber schon neue Socken gefertigt habt und behalten möchtet (weil die ja sooo schön sind)? Sortiert ihr aus und fällt euch das leicht? Erweitert ihr die Lagermöglichkeiten oder gibt es für euch noch eine andere Lösung?

gestrickte Socken

Meine irische Socke. Leider noch mit einem kleinen Loch an der Ferse, aber das wird von Mal zu Mal kleiner.

Zur Zeit habe ich noch keine Probleme, da ich nicht der große Sockenstrickfan bin. Ich habe zwar schon einige Paar hier in meinem Schrank liegen, doch es hält sich gerade so noch in Grenzen. Am Anfang mochte ich Socken gar nicht (habe zuerst die Käppchenferse probiert und es war eher ein Krampf).

Da ich nun die Bumerangferse ganz gut hinbekomme, werden es immer mehr Socken, da man die ja auch (ohne großartiges, filigranes Muster) abends beim Tatort stricken kann.

Wie sieht es Denn bei Euch aus? Wo bewart Ihr Eure gestrickten Socken auf? Oder verschenkt ihr sie lieber?

That’s it – I knit!
Geht raus und strickt!

Euer Lutz

World Wide Knit In Public Day Munich

Wie? Da gibt es einen extra Tag dafür? Das mache ich doch jeden Morgen…

Stricklehrgang

Stricklehrgang in der U-Bahn. Danke an Katharina für das Bild.

Einmal im Jahr wird der World Wide Knit In Pubkic Day gefeiert. In diesem Jahr sogar eine komplette Woche lang.
Manuel hat mir vor einiger Zeit erzählt, dass es diesen „Stricken In Der Öffentlichkeit Tag“ gibt und ich war gleich begeistert. Endlich einmal offiziell das machen was bei mir eh jeden Tag auf den Plan steht – im Zug stricken.

Diese Aktion gibt es bereits seit 2005 und wurde bislang weltweit an einem Tag organisiert. Meist laden irgendwelche local Stricker dazu ein im Park oder in einem Café zu stricken. Mir war das aber natürlich nicht genug. Die Überlegung war erst sich am Marienplatz in München zu treffen. Da das Wetter aber nicht stabil genug war musste eine bessere Lösung her: U- uns S-Bahn.

Ich suchte mir also eine schöne Route raus, lud auf Facebook, Ravelry, Google+ und Spontacts ein und hoffte auf rege Beteiligung.

Es meldeten sich bis zur Eröffnung der Mercerie auch nur ein paar Leute an. Doch ich wurde von vielen dort angesprochen, bzw. mir wurde das Event empfohlen bis ich meinte: „Ja, das organisiere ich“. Somit traf ich mich am vergangenen Sonntag dann auch mit 10 anderen Strickern und Strickerinnen und fuhr los. Jede Station sollte mindestens 15 Minuten lang dauern, damit sich das Herausholen der Nadeln auch lohnt. Unsere Route: Marienplatz – Moosach -Feldmoching – Innsbrucker Ring – Schwanthaler Höhe.

Zum Abschluss sind wir dann noch ins Café Marais gegangen und haben dort Kaffee, Kuchen, Rhabarberschorle und Panini genossen. Als Highlight sozusagen, denn das Marais war früher mal ein Kramerladen und hat das Inventar noch so gelassen. Genau das richtige Ambiente für die Mädels und Jungs. Für mich ein wirklich toller Tag, da ich wieder ein paar neue Stricker kennenlernen durfte, Mareike das Stricken beigebracht habe, zwei weitere Kerle dabei waren und wir wirklich viel Spaß hatten. Schön war es auch, dass Katharina vom Edition Fischer Verlag mit dabei war, denn so konnte auch sie sich weiter mit anderen Strickerinnen vernetzen. Einen Blogbeitrag zu dem Event hat sie dann auch gleich verfasst. Ich merke schon: ich sollte Strick-Community Manager werde…

Als Organisator muss ich mir nur nächstes Mal vornehmen die Gruppe mehr zu führen und selber weniger zu stricken. Wer sich als „Strick-Lehrer“ für die neuen Stricker anbieten möchte  ist herzlich willkommen.

Auf Google+ findet Ihr ein kleines Album vom Tag. Sobald ich neue Bilder erhalte packe ich sie da natürlich umgehend rein. Mich würde interessieren, ob Ihr auch zu so einem Event gegangen seid/ diese Woche noch geht. Ab damit in die Kommentare!

Gastbeitrag: Männerdomaine Stricken? Aber ja doch!

Ob ich Lust hätte, mal was für seinen Blog zu schreiben, fragte mich Lutz. Natürlich habe ich Lust, etwas zu einem so coolen Projekt beizutragen wie dem Männerstrickblog. Doch welches Thema darf‘s denn sein? Irgendwie sollte es schon etwas mit Stricken und Männern zu tun haben…
ran-an-die-wolle

Also setze ich mich an den PC und fange an, mich durchs Internet zu wühlen. Wo startet man eigentlich bei einer Recherche? Bei Wikipedia. Ganz schön spannend, was man so über die Geschichte des Strickens dort lesen kann. Ich als Geschichtsfan und bekennende Strickerin habe mich bisher noch nicht damit beschäftigt, woher das Stricken eigentlich kommt. Das wäre doch ein nettes Thema für einen Blogartikel.

Und dann stolpere ich über folgenden Satz:

Als erster englischer Strumpfstricker, der feine aus Wollkammgarn handgestrickte Strümpfe fertigte, wird William Rider genannt. Er soll um 1564 die anfänglich ausschließlich als männliche Beschäftigung geltende Hosenstrickerei in England eingeführt haben.

(Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Stricken)

Na sowas? Eine ausschließlich männliche Beschäftigung! Selbstverständlich fange ich gleich an zu googeln und tatsächlich: Vor dem 16. Jahrhundert haben eigentlich nur die Männer gestrickt. Es galt als Handwerk, ähnlich wie das Nähen. Heutzutage sind es meist Frauen, die den Beruf des Schneiderns erlernen, aber früher war das ein klassischer Männerberuf.

Die Männer also. Sie strickten auch schon in der Vergangenheit. Sie haben es sich zwar gleich wieder ein bisschen leichter gemacht und eine Maschine erfunden, die schneller und leichter strickt als wenn sie es von Hand tun würden, aber sie haben gestrickt, die tapferen Männer.

Sogar Friedrich der Große soll ein Fan des Strickens gewesen sein. Ich habe auch gelesen, dass es ein Gemälde geben soll, das einen Feldherrn in der Kampfpause einer Schlacht zeigt, wie er sich Socken strickt. Gefunden habe ich das Gemälde trotz intensiven googelns nicht, aber vielleicht haben wir ja Kunstkenner unter den Lesern, die mehr darüber wissen.

Ich finde es großartig, dass Stricken nicht nur beiden Frauen wieder ein Trend geworden ist, nachdem es lange Zeit als ein bisschen verstaubt und bieder galt. Es sollten sich noch viel mehr Männer an dieses wunderbar kreative Hobby wagen.

Alles in allem kann man eines sagen: Das Bild vom strickenden Mann- darunter auch Promis wie Ryan Gosling oder David Arquette –  sind also nichts Neues. Das hat ganz schön Tradition. Also, ihr strickenden Männer da draußen, falls euch einer blöd kommt: Ihr tut nichts anderes, als der Geschichte zu folgen! Immer weiter so!

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Mein Name ist Sara, im Netz auch bekannt als @Abfallkorb. Mit dem Internet verheiratet bin ich außerdem bekennende Strickerin, Bücherverrückte, Radlfan und Münchenliebhaberin. Ich schreibe in meinem Blog „Abfallkorb“ über Social Media und Community Management und meine Strickergüsse findet ihr auf meinem Blog „Verzweifelte Hausfrau“. Ich freue mich sehr darauf, mit Lutz das #yarncamp organisieren zu dürfen. 

Gastbeitrag: Was stricken Männer?

Was stricken Männer? Und wie? Lutz ist zwar mein Blog-Buddy, aber ich hab ihn noch nie stricken gesehen – also live meine ich. Ich selbst kenne nur – langweilig, langweilig – strickende Frauen. Und das obwohl ich in Berlin wohne, das ist ganz schön schockierend. Und jetzt schreibe ich hier- auf einem Männer Strickblog. Meine erste Frage war: Was schreibe ich nur? Die Zweite: Was stricken Männer denn eigentlich? Ich, also einfach mal bei Pinterest  „Male Knitting“ eingegeben. Was ich dort gefunden hab war amüsant / erschreckend und wahrscheinlich fernab von jeder Männerstrick-Realität.

Aber sieh selbst: Es geht los… Festhalten!

male knitting

morphoman.blogspot.de

Also das war das erste Bild, das mir unter Stichwort „Male Knitting“ erschien. Hm. Die Frage stellt sich natürlich: Hat er das selbst gestrickt?  Vermutlich nicht. Frage 2: Gefällt ihm das? Auch schwer zu beantworten. Letzte Frage: Würde ein Mann sowas stricken? Vermutlich nicht. Allerletzte Frage: Ist das überhaupt gestrickt ( nach längerem Betrachten sieht mir das eher gehäkelt aus). Also, weiter.

male knitting

mememarlin

Okay. Modetechnisch ebenfalls fragwürdig aber der Halsauschnitt ist ganz nett. 2 rechts 2 links – Zumindest das Muster ist klar. Hat „Mann“ sowas wirklich mal getragen? Und ziemlich sicher nicht selbst gestrickt würde ich meinen. Obwohl er irgendwie so einen stolzen Gesichtsausdruck hat, könnte also doch sein eigenes Werk sein. Weiter:

male knitting

Ich würde schätzen aus der gleichen modischen Epoche wie der Herr darüber. Aber irgendwie noch merkwürdiger. Das Foto stammt der Legende nach aus einem jugolawischen Handarbeitsbuch, das auch dem Deutschen (!) übersetzt wurde. Ja…

male knitting

manmadediy.com

Okay das ist ganz süß finde ich: Eine ältere Dame gibt den schweren Jungs im Gefängnis Strickunterrricht. Einmal pro Woche, die Kurse sind wohl seit 2 Jahren durchgängig ausgebucht! Coole Idee – in den USA natürlich. Kein deutscher Knast-Insasse würde sich so fröhlich mit Strickzeug ablichten lassen. Schade eigentlich. Aber das repräsentiert natürlich auch nicht den durchschnittlichen strickenden Mann…

male knitting

Ha. Auch interessant: In den 50ger Jahren hat sich der zukünftige James Bond-Roger Moore seine Miete mit Auftritten als Strickwaren-Model in Werbebroschüren verdient. Damals hatte er den Spitznames „The Big Knit!“ Das hast du nicht gewusst, oder?

male knitting

utahstories.com

Ob Russel Crowe wirklich stricken kann wage ich zu bezweifeln, und warum hat er ein Massband um den Hals?

male knitting

knithacker.com/

Gut, den gestrickten Bart kannte ich schon, aber die Glatze mit darüber gekämmten Haaren war mir neu. Ich komme aber vom Thema ab: Was stricken Männer? Doch keine Fake-Bärte, das ist doch Quatsch!

male knitting

Okay das ist doch mal interessant: Ein Strickbuch nur für Männer. Beachte bitte den Titel und wie er die Wolle hält. Naja bissi zweideutig…  Jetzt bräuchte ich nur noch ein Sneak Peak in das Buch und ich wüsste was Männer gerne stricken.

male knitting

ugly-sweater.blogspot.de

Das hat auf jeden Fall eine total fiese Ehefrau gehäkelt. Titel des Posts übrigens: „Just because you can – doesn´t mean you should!“

Funny und gruselig zugleich…

male knitting

dailymail.co.uk

Hach das ist ja herrlich sich mal so richtig mit schrecklichen Strick-Ideen auszutoben. Normalerweise schreibe ich nur über schöne Strickerei. Aber eventuell wurde hier gerade die Idee zu einer neuen Blog-Kategorie geboren!

Tja, am Ende weiß ich natürlich immer noch nicht was Männer gerne stricken. Aber wahrscheinlich bist du ja ein Mann und du weißt ganz genau was du gerne strickst und was nicht. Auf jeden Fall finde ich strickende Männer cool und ich hätte gerne viele strickende Männer um mich herum, dann wüsste ich nämlich auch was, wann und wie Männer gerne stricken!

Jessica schoenstricken.de

Ich bin Jessica und ich liebe Stricken!

Normalerweise schreibe ich bei schoenstricken.de über schöne Dinge, die du stricken, häkeln oder basteln kannst. Da gibt es bestimmt auch ein paar schöne Ideen für Männer – naja, ziemlich sicher…

Besuch mich doch mal!

Stammtisch: Lange Stricknacht in München

„Da hast aber nochmal Glück gehabt! Zwei Plätze hab ich noch frei, nachdem heute eine abgesagt hat!“ schallt es aus meinem Telefonhörer. Somit sage ich Katharina, der Besitzerin des Strickcafés Lanaiolo, zu und freue mich auf einen schönen Strickabend in geselliger Runde.

Konzentriert im Lanaiolo

Konzentriert im Lanaiolo

So mache ich mich nach der Arbeit auf und fahre in die Rosenheimer Straße nach München. Ich betrete den Laden – gefühlt lassen alle die Stricknadeln fallen und rufen „Ein Mann!“. Das mag in echt vielleicht ein wenig anders gewesen sein – die Erinnerung, die sich da bei mir festgemacht hat scheint mir aber durchaus witziger… Doch ich soll nicht der einzige männliche Stricker am Abend werden. Auch Andreas und Tor gesellen sich nach einiger Zeit zur heiteren Strickrunde dazu.

Es wird viel gelacht und gut gegessen. Denn: Katharina Ritter bereitet für alle ein wirklich leckeres Buffet zusammen und versucht hier möglichst viele regionale Produkte zu verwenden. Man schnappt sich einfach einen großen oder kleinen Teller, zahlt diesen und nimmt sich von den Köstlichkeiten soviel wie auf den Teller passen. Natürlich gibt es auch Getränke dazu und schon muss man aufpassen sein Projekt nicht vollzukleckern. Aber das kann ja auch ein interessantes Muster ergeben.

Gefühlt findet die lange Stricknacht alle 3 bis 4 Wochen statt. Man sollte allerdings rechtzeitig einen Platz reservieren, denn meist sind die Plätze schon eine Woche vor der Veranstaltung bereits vergeben. Besonders gut gefällt mir, dass hier viele verschiedene Niveaus anzutreffen sind. Anfänger, Fortgeschrittene und Profis tauschen sich aus, haben Spaß miteinander und bestaunen die Projekte der anderen. Das Lachen kommt hier auch nicht zu kurz, denn hier im eigenen Strickcafé ist man unter sich und stört niemanden, wenn es mal lauter wird beim Kichern. Und wenn einem mal die Wolle ausgeht oder man die passende Nadel vergessen hat: kein Problem – bei Lanaiolo kann man während der Stricknacht alles auch vor Ort noch kaufen. Die neusten Termine können auf der Homepage von Lanaiolo eingesehen werden – Treffpunkt selber ist das Strickcafé in der Rosenheimer Straße 92 a in München.