Um es gleich vorweg zu nehmen (und Euch das Lesen zu ersparen): Ja! Warum ich zu dieser viel zu objektiven Meinung stehe möchte ich in diesem Blogbeitrag anhand von kritischen Fragen erleutern.
Was ist überhaupt so ein Barcamp?
Ein Barcamp ist eine so genannte „Unkonferenz“. Also ein Ort an dem Vorträge gehalten werden. Diese sind allerdings nicht schon Monate im Voraus fest geplant und nur von einer Organisation oder Firma vorgegeben, sondern das sympathische an einem Barcamp ist, dass dieses meist von spontanen Vorträgen lebt. In der Regel werden die Sessions, also die einzelnen Vorträge, am Tag selbst in einer so genannten „Session Planung“ erstellt und vorgestellt. Jeder Teilnehmer kann sich einbringen. Jeder kann einen Vortrag planen. In der Vorstellung der Sessions wird dann jeder Vortrag kurz vorgestellt und geschaut, ob die Vorträge auf Gehör stoßen.
Die Vielfalt der Vorträge ist etwas ganz besonderes. So wurden neben „normlen“ Online-Themen wie Webshop aufsetzen, Internetrecht und Projektmanagement auch Themen angeboten wie Bier brauen, Selbstdisziplin lernen und Zirkuseinlagen. Mehr Infos findet Ihr auch bei Wikipedia.
Ist so ein Barcamp nicht viel zu schwammig? Was nutzen mir Bierbrau oder Zirkusvorträge?
Ein Barcamp lebt von seinen Teilnehmern. Und von den Themen die diese Teilnehmer einbringen. Möchtest Du etwas über Vermartungsmöglichkeiten von Deinen Bildern wissen? Erstelle eine Diskussionssession zu dem Thema! Denn die Vorträge müssen nicht von einem Experten gehalten werden, sondern jeder kann zu jederzeit sich am Barcamp beteiligen. Durch so eine Diskussionsrunde haben wir beim Projekt „MunichLovesU“ tolle Ideen noch vor dem Start bekommen.
Neben den „normalen“ Barcamps gibt es auch noch die so genannten „Themencamps“. Wie der Name schon vermuten lässt geht es hier um ein bestimmtes Thema. Beispiele wären das MonitoringCamp, VideoCamp oder das CommunityCamp. Auch einzelne Industrie- bzw. Wirtschaftszweige haben den Trend aufgegriffen. So entstand z.B. das HotelCamp. Eingefleischten Barcampern mag es da vielleicht kalt den Rücken runterlaufen, aber so können für die Branche auch neue Impulse und Trends gesetzt werden. Warum also kein YarnCamp?
Was heißt das eigentlich? YarnCamp…
Yarn ist englisch für Garn. Es soll also ein Themencamp rund um das Thema Wolle, Garn vielleicht auch Zwirn sein.
Dann hätte man das ganze ja auch StrickCamp nennen können, oder?
Klar, aber wir wollen niemanden nur weil er häkelt, knüpft, spinnt oder färbt ausschließen. Und um es gleich gesagt zu haben: Garne bestehen nicht nur aus (Schafs-, Alpaka-, Angora-) Wolle. Auch Polyester, Acryl, Seide, … Wird in Garnen verwendet. Daher gibt es auch kein WooleCamp.
Lohnt sich das überhaupt? Ist das nicht wieder die Nische in der Nische?
Klar ist das YarnCamp eine Nische, Klar dass nicht jeder in der Barcamp Szene etwas mit Wolle und Co. etwas am Hut hat. Aber: als ich auf dem Barcamp in Jena meine erste Maleknitting Session hielt und Männern UND Frauen das Stricken beigebracht (wiederbelebt) habe war mir nicht bewusst, dass dieses Thema so einen großen Anklang findet. Gut, in meiner Session waren 8 interessierte Barcamper anwesend. Ein halbes Jahr später konnte Christine in ihrer Session jedoch weitaus mehr Leute überzeugen.
Uns ist auch bewusst, dass Stricken grad der absolute Trend ist. Wir wünschen uns aber, dass dieser Trend nicht so schnell wieder verschwindet. Das YarnCamp kann hierzu einen Beitrag leisten.
Und ganz ehrlich: ich glaube fest daran, dass dank des YarnCamps viele Leute, die noch nie ein Barcamp besucht haben, angefixt werden und das Konzept der Unkonferenz mögen. Wer weiß, vielleicht kommt der ein oder andere Besucher auch zu Deinem Barcamp.
Wäre es da nicht geschickter die Zielgruppe zu erweitern und gleich ein Handarbeitscamp zu planen?
Ganz ehrlich: daran haben wir zuerst auch gedacht. Machen wir ein CraftingCamp? Was ist dann aber mit Hobbygärtnern? DIYcamp? Kann man das überhaupt alles vor Ort gewährleisten wenn jemand Töpfern, Filzen oder Schmieden will?
Wir wissen nicht, ob überhaupt das YarnCamp gut ankommt. Am Ende sitzen wir vier Organisatoren allein dort und stricken zusammen. Da uns aber eben das Stricken verbindet ist es um so einfacher für uns hier zu planen. Wenn wir dann sehen, dass der Andrang an Crafting Themen sehr groß ist und von anderen nicht abgedeckt werden kann, dann werden wir sicherlich unser Camp erweitern. Wir fangen dieses Jahr etwas „kleiner“ an indem wir nur ein erweiteres Thema aufgreifen.
Und Ihr seid der Meinung, dass das YarnCamp Themen für ein Wochenende bietet?
Ich möchte unser Projekt nicht Experiment nennen, aber in gewisser Weise wissen wir ja nicht wie es ablaufen wird. Bekommen wir Barcamper, die gerne Stricken oder Häkeln lernen wollen auch dazu? Kommen Wollliebhaber zu so einem Barcamp, die noch nie etwas darüber gehört haben? Leute, die nicht so im Thema Social Media drin sind, wie wir vielleicht? Wir wissen es einfach nicht. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, dass das Barcamp nur an einem Tag stattfindet. Aber auch hier werden wir gucken, ob im kommenden Jahr eine Verlängerung sinnvoll ist.
Und Ihr rechnet vermutlich mit Tausenden Teilnehmern, oder?
Qutasch. Wir sind zwar sehr zuversichtlich, dass das YarnCamp auf offene Ohren stoßen wird, aber wir bleiben optimistisch-realistisch und denken, dass es ca.70 TeilnehmerInnen werden könnten.
Habt Ihr keine Angst, dass sich kaum Themen finden werden?
Wie auch beim Barcamp in Hamburg werden wir ein paar Sessions vorab anregen. Dann können wir sich auch die Barcamp Jungfrauen ein besseres Bild davon machen was sie erwartet.
Auf Barcamps gibt es immer wieder Sessions zum Thema Business und wie ich Ideen zu Geld machen kann. Wie wollt Ihr das mit Wolle machen?
Gibt man das Stichwort Wolle oder Stricken bei Dawanda ein ist hier sofort zu sehen, dass es durchaus Möglichkeiten gibt Handwerk zu Geld zu machen. Ich kann mir aber auch gut eine Session von einem Wollladen vorstellen „Wie nutze ich ein Warenwirtschaftssystem – ohne EAN Nummern?“ oder „Wie setze ich am besten einen Shop bei Dawanda auf?“.
Wer trägt die Kosten?
Wie bei jedem Barcamp sind auch wie für Location, Essen etc. auf die Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Wenn also uns jemand unterstützen mag freuen wir uns über eine E-Mail an YarnCamp
Wer ist überhaupt wir?
Wir sind vier Strickbegeisterte Social Networker: Rebekka, Romy, Sara, und ich.