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Der Sommer steht an: Strickläden im Ausland

Wenn ich so nach draußen gucke, brauche ich mich nicht wundern warum ich Socken stricke. Es ist viel zu kalt für Ende Juni. Was soll denn das? Es wird also Zeit, dass die Sonne kommt – oder ich in den Urlaub fahre. Doch auch im Urlaub will ich stricken! Und ich bin nicht allein.

Ich bin wirklich gern an der frischen Luft und wenn es wärmer wird, steigt bei jedem (so hoffe ich zumindest) auch die Laune. Wenn die Sonne denn wenigstens mal scheinen würde. Und im Sommer ist normalerweise ja auch die Zeit, in der man durch die Welt tingelt und fremde Länder und Menschen besucht.

Doch was passiert eigentlich mit unserem geliebten Hobby? Nehme ich ganz viel Wolle mit (falls es im Urlaub dann doch mal regnet?) oder entspanne ich auch mal ohne Strickzeug?

Ich fahre an Ostern ja gerne an den Gardasee . Der Wetterbericht sah in diesem Jahr ganz gut aus. Bei meinem letzten Besuch habe ich auch einen Strickladen entdeckt und dabei ist mir folgende Idee gekommen: Ich brauche eine Wollladen-Karte

Strickläden im Ausland

Langsam füge ich mehr und mehr Läden hinzu

Ich bastel uns Stricker/innen eine Karte. Auf dieser markiere ich Euch (okay – und mir…) Strickläden, die Ihr während Eures Aufenthaltes in den jeweiligen Städten besuchen könnt. So lauft Ihr nie Gefahr, während des Urlaubs keine Wolle mehr zu haben. Und sind wir mal ehrlich: selbst wenn wir noch genügen Knäul in unserem Koffer haben – neue Wolle aus anderen Ländern zu haben ist halt doch ganz schick.

Damit sich die Karte schnell füllt, wäre es toll, wenn Ihr mir Eure Lieblingsstrickläden aus Italien, Frankreich, England oder einem anderen Urlaubsland nennt. Das könnt Ihr hier als Kommentar machen oder per E-Mail an maleknitting@gmail.com.

Die komplette Karte findet Ihr dann hier in meinem Blog.

Wohin geht denn Euer nächster Urlaub?

Besuch beim Lagerverkauf der Hamburger Wollfabrik

Wolle, frische Wolle! Beim Lagerverkauf der Hamburger Wollfabrik kommt man sich ein wenig wie auf dem Fischmarkt ein paar Kilometer Elbabwärts vor. Denn es ist laut, viel los und jeder will was kaufen.

hamburger Wollfabrik

Ich war nun schon das zweite Mal bei besagtem Lagerverkauf und eines ist klar. Wollverrückte gibt es auch im hohen Norden.

Denn: Zweimal im Jahr gibt es einen speziellen Sonderverkauf in der Hamburger Wollfabrik. Einmal im Frühling (um die Osterferien rum) und einmal im Herbst (so gegen Ende Oktober). Hier öffnet der kleine Laden am Brandshofer Deich sein 500qm großes Lager und verkauft seine Wolle zu einem Spottpreis. So habe ich eigentlich kaum ein Garn gesehen, dass teurer ist als 2 Euro pro 50g. Da ist es dann auch klar, dass sich die gesamten Stricker aus der Region in Hamburg an diesen beiden Wochen eintreffen und säckeweise ach… einkaufswagenweise Wolle mit nach Hause nehmen. Hinzu kommt noch, dass es bei einem Einkauf bis 150 Euro noch 10% (bis 500 Euro 15% danach dann 20%) Nachlass gewährt wird. Da kauf es sich doch gleich viel schneller.

Ein Karton voller Wolle

Die Mischung macht’s

Die meisten Garne gibt es hier auf Konen, sprich mehrere Hundert Gramm auf einem Pappzylinder gewickelt, ähnlich einer Küchentuchrolle. An den Regalen in denen diese Konen lagern sind immer Maschenproben angebracht, so dass man sich sowohl das Farbmuster als auch die Garnstärke ein wenig genauer vorstellen kann. Ein weiterer, wie ich finde sehr nützlicher Hinweis ist noch welche Nadelstärke benutzt wird und wie sich dieses ändert, wenn man zwei Konen gleichzeitig nimmt und zu einem Garn zusammenstrickt.

Für das leibliche (und gegen das oft männliche leidliche) Wohl ist dabei gesorgt. Es gibt kostenlosen Kaffee, Säfte und Kuchen. Und die Männer, die zum Wolleschleppen mitkommen müssen (mal abgesehen von den strickenden Herren, die sich im Paradies fühlen) gibt es an der Kasse sogar die „Maulige Männerschokolade“.

Der Hamburger Wollfabrik Lagerverkauf ist noch bis zum 02.11.2013 von jeweils 9.30 bis 18.00 Uhr. Wer also in der Stat ist sollte sich dieses Spektakel (und das ist es wahrlich) nicht entgehen lassen. Ein paar Eindrücke vom Lagerverkauf habe ich Euch in einem Video zusammengeschnitten:

Standort Wollfabrik:


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Dealer: mylys aus Hamburg

Normalerweise bin ich ja eher in München unterwegs um meine Wolle zu kaufen. Da ich meiner Mutter aber einen tollen Tag in Hamburg mit Besuch auf der internationalen Gartenschau versprochen habe wollte ich anschließend noch zum mylys. Dem wohl bekanntesten Strickcafé in Hamburg.

Man sieht ein wenig in das Strickcafé mylys. Ein großes Schaufenster das innen beleuchtet ist.

das schöne Strickcafé mylys aus Hamburg

Etwas das ich besonders interessant finde an mylys ist, dass die Inhaberin Naima Hakim erst als Onlineshop startete. Sie fand es sehr schade, dass in Hamburg immer der gleiche Einheitsbrei an Wolle angeboten wurde. Naima wollte Garne anbieten, die sonst keiner in in der Hansestadt hat. Da wären unter anderen Cascade Yarns, Malabrigo oder auch Shibui. So wurde nach dem Onlineshop auch schnell noch ein Geschäft mitten im Hamburger Schanzenviertel eröffnet.

Besonders gut gefällt mir, dass hier ein echtes Café gleich mit dran ist. Erst waren es zwei getrennte Geschäfte. Ihr Bruder führte das Café, Naima das Wollgeschäft. Gott sei Dank ist die störende Mauer aber aufgebrochen und sie führt nun beides in Eigenregie. So kann sich jeder einen Kaffee, Kuchen aber auch Panini bestellen, satt und glücklich werden und dabei noch Wolle kaufen. Was braucht der Stricker mehr? Vielleicht Kurse, denn die sind im Frühjahr und Sommer bei ihr nicht zu finden. Dafür aber im Herbst und Winter dann. Da kann Mann und Frau Sockenstricken lernen und auch Anfängerkurse bietet Naima in Hamburg an.

Natürlich will ich auch wissen, ob sich Männer in ihr Geschäft trauen. Ja und es werden immer mehr. Dank myboshi ist es eben cooler Wolle zu kaufen und Dinge selber zu machen. Naima Hakim freut sich über jeden neuen Mann, der das bunte Treiben bei ihr aufmischt. Da ich mit meiner Mutter gleich zur Stricknacht „Knit Night“ dageblieben bin habe ich sogar einen Kerl gesehen, der mitgestrickt hat. Da ich die ältere Dame nicht allein sitzen lassen wollte und meine Schwester leider so spät nachkam habe ich es verpasst ihn anzusprechen. Lieber strickender Kerl, wenn Du das hier ließt, dann melde Dich – ich suche immer wieder Männer, die unsere Gruppe auf Facebook oder Google+ bereichern!

mylys
Inhaberin: Naima Hakim
Weidenallee 12
20357 Hamburg
Tel: 04041498867


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mylys im Social Web:

 

That’s It, Honey I Knit, I’m Moving On.

Geht raus uns strickt!
Euer Lutz

 

Dealer: Die Mercerie aus München

Wie könnte man den Tag der Handarbeit schöner verbringen als mit dem Besuch eines Wollgeschäftes? Aus diesem Grund bin ich zur Eröffnungsfeier der Mercerie von Sabine Niebler-Reumann gegangen und habe mich ein wenig umgeschaut.

Eine Reihe voller, bunter Nähgarne

Die Mercerie München

Als gelernte Handarbeitslehrerin arbeitete Sabine zunächst 25 Jahre in der Modebranche bis sie ihr Geschäft in der Nymphenburger Straße 96 eröffnete. Zwar gäbe es schon einige Wollläden in München, doch ihr fehlte das besondere Etwas. Es soll nicht funktional sein bei Ihr zu kaufen, sondern schön und cool. Und das hat sie geschafft.

Dinge miteinander verbinden, die ihr sehr gut gefallen – so richtete sie ihren Laden ein. Stricken, Nähen, Handarbeit. Dazu einen leckeren Kuchen der Konditorei Tanpopo und einen wohl duftenden Kaffee einer Rösterei aus Österreich. Der Kunde soll in der Mercerie einen schönen Tag verbringen, sich entspannen und genießen können.

Deshalb gibt es bei ihr nicht nur Wolle zu kaufen, sondern man kann sich gleich noch mit Garn, Knöpfen, Satinbändern oder festen Stoffen eindecken.
Eigentlich ein Handarbeitsgeschäft, wenn man ehrlich ist. Nur fehlen dazu noch Perlen oder Zickzack Scheren. Doch wird man Kitsch bei Sabine im Laden nicht finden. „Kitschiges und minderwertige Waren sind nichts für mich.“, sagt die Inhaberin und zeigt mir ihre Probierwolle. An einen Webshop denkt sie noch nicht. Wolle müsse man anfassen, sehen, fühlen. Und genau das teste ich. Rowan, Koigu, Zealana liegen vor mir. Auch Wolle der Nadelstärke 200 (okay, gefühlt…) versuche ich zu stricken, aber das ist mir dann doch zu grob.

Sabines Wolle kommt von überall her. Irland, New York, Japan. Ob sie denn auch regionale Anbieter unterstützen würde frage ich sie. „Ja, zum Beispiel meine Trachtenwolle kommt aus der Region. Und ich bin immer wieder auf der Suche nach schönen Dingen, die aus der Gegend stammen.“

Ab und an kommen natürlich auch Männer in ihr Geschäft. Sie erzählt mir von einem, der immer wieder schöne Babysachen strickt. Könnte fast ich sein, aber zur Zeit hat er einen Babypulli mit Raglanärmel auf seinen Nadeln. Daran traue ich mich ja noch nicht. Aber das könnte sich vielleicht mit einem ihrer zahlreichen Strickkursen ändern, die sie bzw. Mitglieder der Strick-Community München halten. So soll es im herbst auch einen Männerstrickkurs geben, den der Victor hält. Ich bin gespannt und hoffe, dass dort viele Männer kommen, die dann auch gleich uns im Balan besuchen können.

Sabines Tipp für den Sommer: Habu Garn – ein schönes Oberteil aus Leinen. Einfach einige Fallmaschen ins Muster stricken  und der Sommer kann kommen. Wir hoffen es zumindest.

Die Mercerie
Inhaberin: Sabine Niebler-Reumann
Nymphenburger Straße 96
80636 München
Tel: 08912003316

Die Mercerie im Social Web:

Dealer: Hand – Werk aus Hamburg

Der typische Wollladen ist eher etwas dunkel und bis unter die Decke mit Wolle gefüllt. Man muss aufpassen damit man beim Umdrehen mit seinem Rucksack nicht drei Regale umreißt. Doch im Laden von Margret Bendixen gilt dieses nicht. Keine Angst – genug Wolle ist vorhanden!

Hand + Werk Hamburg

Hand + Werk Hamburg

Hand – Werk gibt es schon seit 1995 in Hamburg. Margret war zuvor in Winterhude/Mühlenkamp und hat dort den Wollladen übernommen (welchen es schon seit den 70gern gab). Sie hat sich also gewagt einen Laden für Wolle zu eröffnen, als viele andere Läden in Hamburg dicht gemacht haben. Im August 2012 wollte Margret dann etwas Neues. Sie wollte sich vergrößern und ihren Laden so gestalten, dass er 100% zu ihr passt.

Nun ist der Laden um einiges größer und nicht mehr so verbaut. Man kann sich richtig bewegen, seine Blicke schweifen lassen und ist nicht erschlagen von zu voll gestellten Regalen. Die zwei Räume bieten so die Möglichkeit mit viel Platz auch viel Wolle zu zeigen. Und ich muss selber zugeben, dass ich selten so einen schicken Wollladen gesehen habe. Eine echte Empfehlung! Neben schöner Wolle, die auch mal etwas ausgefallener sein kann, können Kunden hier an verschiedenen Kursen teilnehmen. 6 Stunden kosten bei ihr 60 Euro. Die Kurse gibt es für Anfänger aber auch für Wiedereinsteiger. Auch Häkelkurse werden angeboten, aber wer häkelt denn bitteschön :-) ? Es wird darauf geachtet, dass alle Teilnehmer das gleiche Niveau haben, damit keiner über- noch unterfordert ist.

Neben diesen Kursen gibt es bei ihr im Laden auch einmal im Monat ein Stricktreff zu denen jeder herzlich eingeladen ist zu kommen. Hier kommen im Schnitt 10-12 StrickerInnen und verbringen mit Essen und Trinken (okay, auch mit Wolle) einen netten und gemütlichen Abend. Aus diesen Abenden sind schon viele lockere Freundschaften entstanden.

Auch kommt ab und zu ein Schauspieler vorbei, der immer mal wieder sehr schöne Pullover strickt. Er strickt aus purer Entspannung – erst saß er heimlich im Tourbus hinten, so dass es kaum einer von seinen Kollegen mitbekommen hat. Doch nach seinem „Outing“ strickt er nun auch ganz offiziell mitten unter seinen Kollegen. Margret meint, dass die Männer, die stricken und sich dazu bekennen wirklich gut darin sind. Die meisten dann auch ohne Anleitung – aber das ist für mich noch unerreichbar…

 Hand – Werk
Inhaberin: Margret Bendixen
Papenhuder Straße 24
22087 Hamburg
Tel: 0402798254